Lebensraum Kopfhaut
Läuse tummeln sich schon immer auf menschlichen Köpfen – früher blieb kaum jemand davon verschont. Und Allerdings herrscht inzwischen vor allem in Kindergärten und Schulen immer häufiger Läusealarm. Lesen Sie auf den nächsten Bildern, wie man sich die winzigen Parasiten einfängt, und wie man sie wieder loswird.
So fängt man sich Läuse ein …
„Wenn Kinder beim Lernen, Kuscheln oder Spielen die Köpfe zusammenstecken, ergreifen die zwei bis 3,5 Millimeter langen Parasiten die Gelegenheit, von Schopf zu Schopf zu wandern.“, erklärt Prof. Johannes Liese von der Stiftung Kindergesundheit. Besonders in langen Haaren können sie sich gut verstecken. Anschließend bringen die Kinder die Blutsauger mit nach Hause – und stecken so eventuell ihre ganze Familie an.
… so nicht!
Läuse können nicht fliegen und auch nicht springen. Übertragen werden die sechsbeinigen Plagegeister fast ausschließlich von Mensch zu Mensch, von Haar zu Haar. Also keine Sorge: Sie können sich nicht über Haustiere oder Kopfpolster in Bussen und Bahnen mit Läusen zu infizieren. Selbst Mützen sind höchstens in Einzelfällen eine Ansteckungsquelle. Denn ohne ihren Wirt sind Läuse nicht lange überlebensfähig – freiwillig verlassen sie ihn daher nur für ein neues Opfer.
Das Märchen von der mangelnden Hygiene
Läuse sind zwar unappetitlich, sie gedeihen aber auch auf sauberen Köpfen. Ihre Präsenz ist darum kein Hinweis für mangelnde Hygiene. „Jedes Kind und jeder Erwachsene kann sich irgendwoher eine Laus einfangen, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche“, sagt Prof. Johannes Liese.
Wo die Krabbler sitzen
Besonders wohl fühlen sich Kopfläuse im Nacken, an der Schläfe und hinter den Ohren. Mitunter sitzen sie aber sogar in den Augenbrauen, bei Erwachsenen auch unter den Achseln und zwischen den Barthaaren.
Wie man einen Lausbefall erkannt
Läuse benötigen alle drei bis vier Stunden Blut und hinterlassen mit ihrem Biss hochrote, stark juckende Stiche. Befallene kratzen sich deshalb oft intensiv am Kopf. Ist der Läusebefall aber gering, bleibt exzessives Kratzen aus. Dann erkennt man den Befall oft nur an den weißlichen Nissen, die an den Haaren kleben. Diese leeren Hüllen der Läuseeier unterscheiden sich von Kopfschuppen dadurch, dass sie fest am Haar haften und nicht abgestreift werden können.
Akribische Nissensuche
Um die Läuse zu finden, muss das Haar mit einem feinen Läusekamm systematisch Strähne für Strähne gekämmt werden. Dabei müssen Sie der Kamm fest von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen zeihen. Sind Sie fündig geworden, geht es ans Entlausen. Allerdings sind Läuse hartnäckig: Durch Haarewaschen allein wird man sie nicht los. Gegen sie helfen nur eine Kopfrasur - oder spezielle Entlausungsmittel, und zwar folgende …
Tod den Läusen!
Spezielle Insektizide aus der Apotheke oder Drogerie helfen gegen Läuse, sofern sie mehrfach nach einem bestimmten Schema angewendet werden. Sie enthalten aber Giftstoffe, können Allergien auslösen und die Haut reizen. Auch giftstofffreie Dimeticone beseitigen die Krabbler. Sie verkleben die Atemwege der Tiere und töten sie so. Aber Achtung: Sie sind leicht entflammbar – und damit auch das damit behandelte Haar. Aber funktioniert Haarentlausung auch natürlich?
Natürliche Alternativen?
Angeboten werden auch „natürlich wirksame“ Anti-Läuse-Mittel aus Kokosöl, Neem-Extrakten oder Teebaumöl. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich allerdings nicht ausreichend nachgewiesen. Teebaumöl kann außerdem starke allergische Reaktionen auslösen und darf nicht in die Augen gelangen.
Lausfreie Kämme, Mützen, Kissen
Damit die Plagegeister nicht nach kurzer Zeit erneut auftauchen, sollten Sie auch die Köpfe der übrigen Familienmitglieder nach lausigen Untermietern absuchen. Bürsten, Haarspangen und Kämme müssen mit heißem Wasser gereinigt werden. Wäsche, Handtücher und Bettwäsche sowie Mützen, Schals und Kopftücher müssen bei 60 Grad gewaschen werden. Größere Reinigungsaktionen in der Wohnung sind hingegen unnötig. (Quelle: Stiftung Gesundheit)